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Warum Micro Music Laboratories?

JOURNALIST: Warum spielen Sie Ihre Musik in den Micro Music Laboratories mit modernen digitalen Technologien ein und nicht mit einem konventionellen Orchester?

PETER HÜBNER: Vor einigen Jahren hatte ein russischer Dirigent – noch zur Zeit der Existenz der Sowjetunion – meine Sonnen Sinfonie einstudiert. Obwohl er der musikalische Leiter eines großen Opernhauses war sowie der Leiter eines großen philharmonischen Orchesters und Chores, hatte er hierfür aus weiten Teilen des Landes wie aus seinen beiden Orchestern die besten Musiker und Sänger für die Aufführung dieser Sinfonie zusammengesucht. Auch gab es unter den Musikern einige Preisträger.

Sie alle hatten über 4 Monate an der Sinfonie geprobt, und ich war darauf vorbereitet, mit einem Team von Technikern in die Sowjetunion zu reisen, um das Werk aufzunehmen.

Der Termin stand fest, die Flüge waren gebucht, alles war bereit, aber an dem Morgen, als wir abfliegen wollten, wurde der damalige Präsident der Sowjetunion, Gorbatschow, in einem Staatsstreich gefangen genommen, und uns wurde nach Anfrage vom Auswärtigen Amt geraten, die Reise aus Sicherheitsgründen erst einmal nicht anzutreten – was wir dann auch taten.

Nachdem sich die politische Szene in der Sowjetunion wieder etwas beruhigt hatte, Gorbatschow zurück an der Macht war und wieder „normale“ Verhältnisse eingetreten waren, lud ich das Orchester, den Chor und den Dirigenten zu uns in die Micro Music Laboratories ein, um hier die Sinfonie einzuspielen.
Wir verfügen glücklicherweise über die Räumlichkeiten für eine solche Unternehmung und natürlich auch über die notwendige Technik, und so schien alles erst einmal ganz einfach zu sein.

Gleichzeitig hatte ich noch den Direktor der dortigen großen Musik-hochschule, der selbst ein hervorragender Organist ist, und seinen Vizedirektor eingeladen. Einige Musiker und Chormitglieder, die bei der Einspielung mitwirkten, gehörten als Professoren zum Lehrstab der Hochschule.

Aber es stellte sich heraus, daß es den Musikern und dem Dirigenten wie auch den Sängern und dem Chor nicht so ohne weiteres möglich war, die Sonnen-Sinfonie in harmonikaler Weise zu spielen.

Es lag nicht daran, daß es sich hier etwa nicht um hervorragende Musiker gehandelt hätte, sondern es stellte sich heraus, daß das Einspielen harmonikal strukturierter Musik einer ganz anders gearteten Musik- und Instrumentenausbildung bedarf, als wir sie heute überall in der Welt im Bereich der klassischen Musik vorfinden.

Wenn wir deshalb die Einspielung der Sonnen Sinfonie mit diesem im konventionellen Sinne ganz hervorragenden Orchester und dem entsprechend ausgezeichneten Chor und den im üblichen Sinne überra-genden Solisten schließlich auch nicht durchführten, so wurden wir uns in jener Zeit – wir lebten alle zusammen unter einem Dach, aßen und tranken zusammen, hatten Schwimmbad, Sauna und viele andere Annehmlichkeiten zur Verfügung – doch in recht eindringlicher Weise über die Unzuläng-lichkeiten klar, die die gegenwärtige klassische Musikausbildung zwangsläufig mit sich bringt.

Und wir beschlossen spontan, eine internationale Institution zu gründen, die den Musiker im Spielen natürlich strukturierter Musik ausbilden kann.

So gründeten wir nach etwa 3 Monaten eifriger Proben und Überlegungen die „Internationale Philharmonie für natürliches Leben” und traten allesamt als die ersten Mitglieder ein – der Direktor der Musikhochschule genauso wie die Professorinnen und Professoren und die Musikerinnen und Musiker, die Sängerinnen und Sänger und die Mitglieder unserer Micro Music Laboratories.

In dieser Zeit hatten alle diese Gäste auch Gelegenheit, die Möglichkeiten unserer MicroMusicLaboratories kennenzulernen und festzustellen, inwieweit die konventionelle Instrumentenbeherrschung hinter den Mög-lichkeiten dieser digitalen Technologien herhinkt.Schiller

                   
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