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In Gloriam Dei

JOURNALIST: Herr Hübner, Sie überschreiben Ihre Musikwerke teil-weise auch mit „In Gloriam Dei“: – „zum Ruhme des Schöpfers“. Sind Sie ein sehr religiöser Mensch?

PETER HÜBNER: Ein religiöser Mensch zu sein, ist meines Erachtens für eine schöpferische Tätigkeit ungeheuer bedeutungsvoll.
Ich glaube nicht, daß ein Mensch wirklich schöpferisch tätig sein kann ohne das Bewußtsein, unmittelbar im Dienste des Schöpfers zu stehen und dessen Interessen in der Welt zu vertreten.

Es ist heute vielerorts in der Welt schick – gerade in den modernen Industriegesellschaften –, sich als Atheist zu präsentieren.

Das ist meines Erachtens unmenschlich und führt die folgende Generation geistig-seelisch ins Nichts und letztlich in die Isolation auch vor sich selbst.

Ich kann nicht bewirken, geschweige denn garantieren, daß ein Mensch seinen Weg zu Gott findet, aber in einer Zeit eines sich immer mehr ausbreitenden modernen Atheismus – selbst innerhalb der Kirche – muß ich als jemand, der in seinem Beruf einzig und allein aus dem Wohlwollen des Schöpfers und seiner Natur zehrt, ein Zeichen setzen, das dem Wirken des modernen Atheismus entgegengesetzt ist.

JOURNALIST: Herr Hübner, Sie haben ja eine große Bandbreite von Musik geschaffen, die man normalerweise als „Sakrale Musik“ bezeichnet.
Wollen Sie die Religiosität fördern oder Menschen zu ihr hinführen?

PETER HÜBNER: Ich bin kein Kirchenläufer, vermag mich aber als einen gläubigen Christen zu betrachten.

Ich glaube, daß Religiosität eine jedem Menschen angeborene Grundbega-bung ist – wie der freie Wille. Der eine nutzt sie mehr, der andere weniger, der dritte meint, völlig darauf verzichten zu können.

Die Kirche ist eine Organisation, deren Gründer sich zum Ziel gesetzt hatten, den Menschen in seiner natürlichen Religiosität zu unterstützen und zu fördern.

Innerhalb der Kirche verlangen manche, daß dies ihr Hauptanliegen sein müßte – während andere sich darauf konzentrieren, mehr durch politische Manipulation für den Glauben agieren zu müssen. Das ist meines Erachtens jedermanns eigene Sache, denn er trägt ohnehin für sein eigenes Tun seine ganz eigene Verantwortung.

Was aber mein Gebiet angeht, die Musik, so sehe ich in der Kirche im Moment niemanden, der sich bewußt und gezielt damit beschäftigt, die Harmoniegesetze des Schöpfers zu erforschen, in Musikwerken hörbar zu machen und zu verherrlichen. Insofern sehe ich mich dazu verpflichtet, dies selbst zu tun.

Viele Menschen sagen mir, daß ihnen meine Musik den Glauben an Gott stärke, den Glauben an die der Welt zugrundeliegende Schönheit und Harmonie des Lebens; ja, selbst intellektuelle Atheisten bezeichnen meine Musik als „himmlische Musik“.

All dies bestärkt mich, daß ich in meiner Tätigkeit richtig liege, und so diene ich dem einzelnen Gläubigen oder auch Nicht-Gläubigen bei seiner natürlichen unbewußten oder bewußten Suche nach jenen Gefilden des Himmels.

Ich freue mich, zu jenen zu gehören, die sich um Lebensfreude, um das Lebensglück und um die Lebensharmonie des einzelnen bemühen, zum Ruhme des Schöpfers – In Gloriam Dei.Zitate

                   
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